Fotografischer Filtertest bei fast Vollmond 2. Teil |
HolgerSassning schreibt: Fotografischer Filtertest bei fast Vollmond 2. Teil
Nachdem der Baader UHC Filter an Sternhaufen ja absolut nicht überzeugt
hat, musste natürlich noch ein Test an Objekten stattfinden, für die er
nach seinen Filtereigenschaften her, eigentlich gedacht ist, nämlich
den planetarischen und sonstigen Nebelgebieten.
Diesen zweiten Test hab ich 3 Tage nach Vollmond durchgeführt. Somit
waren die Lichtverschmutzungsbedingungen ähnlich schlecht wie bei dem
ersten Test, die Grenzhelligkeit im Zenit lag bei etwa 2mag. In der
Luft war genauso viel Wasser wie beim ersten Test und der Lichtsmog von
Berlin war so schlimm wie immer.
Diesmal hab ich das Teleskop ordentlich ausbalanciert, damit das
Autoguiding besser läuft, jedoch hat der Leitstern durch die
Feuchtigkeit in der Luft dermaßen gezittert, das auch diesmal das Autoguiding nur
zufriedenstellend lief.
Alles in allem war der Himmel zwar wolkenlos, jedoch hätte ich im
Normalfall bei den Bedingungen niemals aufgebaut um zu fotografieren
und schon garnicht einen planetarischen Nebel.
Als Testobjekt musste
M27 herhalten, denn der war im Okular wenigstens noch zu erahnen,
andere Nebel wie der Cirrus-Nebel waren selbst mit viel Fantasie nicht
zusehen.
Ich habe, wie beim ersten Test, wieder mehrere Aufnahmen mit
verschiedenen Belichtungszeiten gemacht. Die Einzelaufnahmen wurden in
Registar gestackt und in Photoshop verkleinert. Und um
die Filterwirkung besser zu verdeutlichen, wird neben dem Rohbild noch eine
tonwertkorrigierte Aufnahme der jeweiligen Belichtungszeit gezeigt.
Die Bilder hab ich mit meiner nicht modifizierten Canon 300D am 12" f/4
Newton aufgenommen. Der Baader Koma-Korrektor war natürlich wieder vor
der Kamera und der UHC Filter wurde in den Korrektor geschraubt. Das
Ganze war wie immer auf meiner EQ-6 mit Skysensor 2000PC montiert und
als Guidesoftware kam K3CCDTools zum Einsatz. Die Kamera war auf ISO800
gestellt.
Zuerst eine 4min Aufnahme ohne Filter
und hier die 4min Aufnahme tonwertkorrigiert
zum direkten Vergleich nun 4min mit dem Baader UHC-S Nebelfilter
und wieder die tonwertkorrigierte 4min Aufnahme
und um die Dämpfung des Filters auszugleichen hab ich noch Aufnahmen mit 6min Belichtungszeit gemacht.
und die tonwertkorrigierte 6min Aufnahme
Da mich die Ergebnisse mit dem UHC Filter so begeistert hatte, denn
selbst auf dem Monitor der Kamera war der Hantelnebel bereits sehr
deutlich zu erkennen, hab ich noch 5 Aufnahmen a 10min gemacht. Dies
Bild möchte ich Euch außer Konkurenz vorstellen, denn es ist fertig
bearbeitet und soll nur darstellen, was mit dem Filter unter den oben
beschriebenen schlechten Himmelsbedingungen möglich ist.
Als Fazit möchte ich sagen, das der Baader UHC-S Nebelfilter an
planetarischen Nebel, unter schlechten Himmelsbedingungen, sehr gute
Ergebnisse bringt. Oder noch etwas direkter ausgedrückt, es überhaupt
erst ermöglicht, das sinnvoll Nebel unter schlechten Bedingungen fotografiert werden können. Was der Filter
unter gutem Himmel bringt und ob er dann überhaupt noch nötig ist werd
ich weiter austesten. Er veschluckt natürlich Sternenlicht, jedoch ist der Gewinn am Nebel gewaltig.
Im Gegensatz zu meim ersten Test muss ich
jetzt sagen: Den Filter behalte ich.
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Geschrieben von HolgerSassning auf Samstag, 24.September. @ 09:34:12 CEST
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