NGC4565 Bildbearbeitung in PixInsight
Datum: Sonntag, 14.April. @ 14:31:28 CEST
Thema: Sonstige


Jochen´s NGC4565

bearbeitet in PixInsight

von Rochus Hess (Rocky)

Wenn jemand die Bearbeitung von Jochen's Daten anhand meines Beispieles nachmachen möchte müssen die Daten vorher zum Beispiel mit Maxim geöffnet werden und sogleich wieder im Fits IEEE Float Format gespeichert werden, damit PI die Daten korrekt lesen kann.
In CCD Stack wäre es das FITS 32bit float Format.

In Fitswork habe ich es noch nicht probiert, wird aber ähnlich sein.



Ich habe mir die sehr guten Rohbilder von Jochen. welche aber leider nicht kalibriert (Flat,Bias,Dark) wurden mit PI vorgenommen, und möchte Euch zeigen das es mit ganz wenigen und einfachen Schritten in PI möglich ist sehr überzeugende Ergebnisse zustande zu bringen !

Gleich vorweg, die Summenbilder sind natürlich noch im linearen Bereich, also nur mit der STF-Funktion zur Bildschirmansicht gestreckt ! Erst später werden wir die Daten in den nicht linearen Bereich überführen und zwar mit der Histogramm Transformation.

Außerdem habe ich alle Summenbilder, also L, R, G und B mit dem Star Alignment – Tool, registriert, und zwar auf das Luminanzbild, somit sind alle Kanäle aufeinander ausgerichtet.

Jetzt beginnen wir mit der  DBE-Funktion um die Vignettierung zu entfernen, achtet vor allem auf die Parameter Toleranc, Sample Radius, Samples per raw und Target Image Correction.

Da die Vignettierung durch ein fehlendes Flat zustande kommt und wir hier ein künstliches Flat erzeugen, habe ich bei Target Image Correction „DIVISION“ gewählt.

Durch die starke Vignettierung muss der Tolerance-Parameter sehr Hoch gesetzt werden, ich habe hier 1,8 gewählt. Ist dieser zu niedrig und man setzt eine „Markierung“ in den Schwarzen Bereich im Bild, erscheint dieser Rot anstatt Grün, das ist ein Zeichen das die Tolerance zu gering gewählt wurde !

Man sieht im Bild ein paar Lücken wo keine Samples gesetzt sind (z.B: mittig oben), hier habe ich diese entfernt weil hier die Samples auf hellen Sternen zu liegen kamen und dann bekommt man schwarze Höfe im Bild !
Das kann man mit PI sehr gut verhindern, also aufpassen das keine Samples auf Sternen zu liegen kommen.




Nach Anwendung von DBE, sieht das Bild sehr Flach aus ! Der DBE-Process  hat also sehr gut funktioniert !

Da ich die Parameter bzw. den DBE Prozess vorher als Icon gespeichert habe, kann ich die gleichen Einstellungen und Samples wie beim Luminanzbild auch auf die einzelnen RGB Kanäle anwenden.




Nachdem DBE also auf alle Kanäle angewendet wurde kann man die Kanäle zum RGB vereinen.

Und zwar mit  „Channel Combination“ .

Man sieht nach dem Process „Channel Combination“ einen deutlichen Farbstich im Bild !

 

Diesen entfernen wir im nächsten Schritt mit „Background Neutralization“





Wir wählen für die Background Neutralization ein „Preview- Feld“ in einem sternfreien Bereich und rufen den Process, Background Neutralization“ auf, hier wählen wir bei „Reference Image“ eben unseren Previewbereich aus, also wie in diesem Fall „Image 18 – Preview01“




Nach Anwendung dieses Processes sieht das Bild so aus !



Der Hintergrund erscheint jetzt zwar Neutral, aber die Galaxie zeigt keine schönen Farben, jetzt kommt die Color Calibration ins Spiel.

Dazu wählen wir jetzt zwei kleine Preview Fenster, eines wieder für den Hintergrund (ohne Sterne) und eines über der Galaxie !

Preview 02 über der Galaxie wird für den Weisspunkt verwendet, bitte achtet darauf wenn eine Galaxie als Weisspunkt verwendet wird die „Structure Detection NICHT ZU AKTIVIEREN !

Als Schwarzpunkt wird Preview01 (Hintergrund – ohne Sterne) verwendet.

Galaxie als Weisspunkt funktioniert ganz hervorragend zur Farbkalibrierung !




Nach diesem Process sieht das Bild so aus ! Man sieht jetzt schon die schöne bläuliche Färbung mit dem bräunlichen Staubband ! Man kann jetzt noch eine Sättigung auf das Bild anwenden, aber hier bitte mit Maske, damit nicht der Hintergrund bzw. das Farbrauschen verstärkt wird.





So, im Prinzip haben wir jetzt die Luminanz und das RGB zum strecken zur Verfügung, die Daten sind ja immer noch im Linearen Bereich ! Das ist wichtig zu Wissen !

 

Jetzt können wir die Luminanz und das RGB mit der Histogrammfunktion strecken, nach dem strecken sehen die Bilder ungefähr so aus ! Hier das Luminanzbild !




Hier das RGB Bild !



Weil ich die LRGB Kombination in PS durchführe, speichere ich die Luminanz und das RGB als 16bit Tiff ab.

ABER, wenn man das so macht muss man das Luminanzbild vorher in RGB Konvertieren, und zwar mit „Color Space Conversion“ – „Convert To RGB“. Das hat folgenden Grund, würde man das nicht machen und die Tiff – Datei in PS öffnen hätte diese nicht mehr dieselbe Helligkeit wie in PI, man muss das übrigens auch in PS machen wenn man ein SW – Tiff Bild speichert und in einem anderen Programm zur Weiterverarbeitung verwenden möchte

 

Nach der LRGB Kombination in PS sieht das Bild so aus !

Ich habe hier keine sonstigen Bearbeitungsschritte wie etwa Rauschunterdrückung, Sterne kleiner machen oder ähnliches gemacht, außer ganz am Anfang eine leichte Deconvolution, das habe ich aber nicht beschrieben weil es zu weit führen würde.

 

Man sieht aber denke ich sehr schön das mit sehr wenigen Schritten in PI ein sehr überzeugendes Ergebnis zustande kommt.





 





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