Jochen´s NGC4565
bearbeitet in PixInsight
von Rochus Hess (Rocky)
Wenn
jemand die Bearbeitung von Jochen's
Daten anhand meines Beispieles nachmachen möchte müssen die Daten vorher
zum Beispiel mit Maxim geöffnet werden und sogleich wieder im Fits IEEE
Float Format gespeichert werden,
damit PI die Daten korrekt lesen kann.
In CCD Stack wäre es das FITS 32bit float Format.
In Fitswork habe ich es noch nicht probiert, wird aber ähnlich sein.
Ich habe mir die
sehr guten Rohbilder von Jochen. welche aber leider nicht kalibriert
(Flat,Bias,Dark) wurden mit PI vorgenommen, und möchte Euch zeigen das es mit
ganz wenigen und einfachen Schritten in PI möglich ist sehr überzeugende
Ergebnisse zustande zu bringen !
Gleich vorweg, die
Summenbilder sind natürlich noch im linearen Bereich, also nur mit der
STF-Funktion zur Bildschirmansicht gestreckt ! Erst später werden wir die Daten
in den nicht linearen Bereich überführen und zwar mit der Histogramm Transformation.
Außerdem habe ich
alle Summenbilder, also L, R, G und B mit dem Star Alignment – Tool,
registriert, und zwar auf das Luminanzbild, somit sind alle Kanäle aufeinander
ausgerichtet.
Jetzt beginnen wir
mit der DBE-Funktion um die Vignettierung
zu entfernen, achtet vor allem auf die Parameter Toleranc, Sample Radius,
Samples per raw und Target Image Correction.
Da die
Vignettierung durch ein fehlendes Flat zustande kommt und wir hier ein
künstliches Flat erzeugen, habe ich bei Target Image Correction „DIVISION“
gewählt.
Durch die starke
Vignettierung muss der Tolerance-Parameter sehr Hoch gesetzt werden, ich habe
hier 1,8 gewählt. Ist dieser zu niedrig und man setzt eine „Markierung“ in den
Schwarzen Bereich im Bild, erscheint dieser Rot anstatt Grün, das ist ein
Zeichen das die Tolerance zu gering gewählt wurde !
Man sieht im Bild
ein paar Lücken wo keine Samples gesetzt sind (z.B: mittig oben), hier habe ich
diese entfernt weil hier die Samples auf hellen Sternen zu liegen kamen und
dann bekommt man schwarze Höfe im Bild !
Das kann man mit PI sehr gut verhindern, also aufpassen das keine Samples auf
Sternen zu liegen kommen.
Nach Anwendung
von DBE, sieht das Bild sehr Flach aus ! Der DBE-Process hat also sehr gut funktioniert !
Da ich die
Parameter bzw. den DBE Prozess vorher als Icon gespeichert habe, kann ich die
gleichen Einstellungen und Samples wie beim Luminanzbild auch auf die einzelnen
RGB Kanäle anwenden.
Nachdem DBE
also auf alle Kanäle angewendet wurde kann man die Kanäle zum RGB vereinen.
Und zwar mit „Channel Combination“ .
Man sieht nach
dem Process „Channel Combination“ einen deutlichen Farbstich im Bild !
Diesen
entfernen wir im nächsten Schritt mit „Background Neutralization“
Wir wählen für
die Background Neutralization ein „Preview- Feld“ in einem sternfreien Bereich
und rufen den Process, Background Neutralization“ auf, hier wählen wir bei
„Reference Image“ eben unseren Previewbereich aus, also wie in diesem Fall „Image
18 – Preview01“
Nach Anwendung
dieses Processes sieht das Bild so aus !
Der Hintergrund
erscheint jetzt zwar Neutral, aber die Galaxie zeigt keine schönen Farben,
jetzt kommt die Color Calibration ins Spiel.
Dazu wählen wir
jetzt zwei kleine Preview Fenster, eines wieder für den Hintergrund (ohne
Sterne) und eines über der Galaxie !
Preview 02 über
der Galaxie wird für den Weisspunkt verwendet, bitte achtet darauf wenn eine
Galaxie als Weisspunkt verwendet wird die „Structure Detection NICHT ZU AKTIVIEREN !
Als
Schwarzpunkt wird Preview01 (Hintergrund – ohne Sterne) verwendet.
Galaxie als
Weisspunkt funktioniert ganz hervorragend zur Farbkalibrierung !
Nach diesem
Process sieht das Bild so aus ! Man sieht jetzt schon die schöne bläuliche
Färbung mit dem bräunlichen Staubband ! Man kann jetzt noch eine Sättigung auf
das Bild anwenden, aber hier bitte mit Maske, damit nicht der Hintergrund bzw.
das Farbrauschen verstärkt wird.
So, im Prinzip
haben wir jetzt die Luminanz und das RGB zum strecken zur Verfügung, die Daten
sind ja immer noch im Linearen Bereich ! Das ist wichtig zu Wissen !
Jetzt können
wir die Luminanz und das RGB mit der Histogrammfunktion strecken, nach dem
strecken sehen die Bilder ungefähr so aus ! Hier das Luminanzbild !
Hier das RGB
Bild !
Weil ich die
LRGB Kombination in PS durchführe, speichere ich die Luminanz und das RGB als
16bit Tiff ab.
ABER, wenn man
das so macht muss man das Luminanzbild vorher in RGB Konvertieren, und zwar mit
„Color Space Conversion“ – „Convert To RGB“. Das hat folgenden Grund, würde man
das nicht machen und die Tiff – Datei in PS öffnen hätte diese nicht mehr
dieselbe Helligkeit wie in PI, man muss das übrigens auch in PS machen wenn man
ein SW – Tiff Bild speichert und in einem anderen Programm zur
Weiterverarbeitung verwenden möchte
Nach der LRGB
Kombination in PS sieht das Bild so aus !
Ich habe hier
keine sonstigen Bearbeitungsschritte wie etwa Rauschunterdrückung, Sterne
kleiner machen oder ähnliches gemacht, außer ganz am Anfang eine leichte
Deconvolution, das habe ich aber nicht beschrieben weil es zu weit führen
würde.
Man sieht aber
denke ich sehr schön das mit sehr wenigen Schritten in PI ein sehr
überzeugendes Ergebnis zustande kommt.